Bernd Guthier für das THW im EinsatzHilfseinsatz: Der Weinheimer Feuerwehrmann und Mitglied des Technischen Hilfeswerk Bernd Guthier im Einsatz. Guthier erörtert für das Technische Hilfswerk im Senegal die Lage für Hilfsaktionen im Falle eines Ebola-Ausbruchs. Das Bild zeigt den Weinheimer Bernd Guthier (rechts) bei seinem Einsatz im Senegal. Mit Vertretern der Bundeswehr erörtert er Möglichkeiten für einen Lagerplatz für Hilfsgüter.

Immer auf Abruf bereit ist der Weinheimer Bernd Guthier. Als auf Haiti und in Japan schwere Erdbeben internationale Hilfe erforderten, wurde der THW-Helfer angefordert, ebenso als in Jordanien und Irak wegen der Syrien-Krise Flüchtlingscamps errichtet wurden. Ein durch Eisregen verursachter Zusammenbruch der Stromversorgung hatte dieses Jahr bereits seinen Einsatz in Slowenien erfordert. Nun flog er zwölf Stunden über Casablanca nach Dakar, in die Hauptstadt des Senegal an der Westküste Afrikas. Der Grund: Ebola.

3300 Todesfälle

Guthier war diesmal sozusagen in präventiver Mission unterwegs. Aktuellen Berichten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gibt es in Westafrika bislang etwa 7200 Ebola- Infektionen sowie mehr als 3300 Todesfälle (Stand 1. Oktober). Es ist von einer deutlich höheren Dunkelziffer auszugehen, heißt es in einer offiziellen Pressemitteilung des Technischen Hilfswerks. Besonders stark betroffen sind derzeit das direkt an den Senegal angrenzende Guinea sowie Liberia und Sierra Leone. Bernd Guthier bildete zusammen mit Thorsten Meier aus Detmold ein von der Bundesregierung entsandtes zweiköpfiges THW-Erkundungsteam. Er sondierte die Lage vor Ort und überprüfte Unterstützungsmöglichkeiten bei einer geplanten Luftbrücke der Bundeswehr sowie Einsatzoptionen für das THW. Es ging um technische und logistische Fragen. Guthier und sein Mitstreiter führten Gespräche mit nationalen und internationalen Helfern, darunter Vertreter der Bundeswehr, der Deutschen Botschaft, des Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nation und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie des UN-Büros zur Koordinierung humanitärer Angelegenheiten. 


Vor seinem Abflug wurde der Weinheimer am Frankfurter Flughafen zum Thema Ebola unterwiesen. Außerdem erhielt er eine persönliche Schutzausstattung für alle Fälle, die er allerdings nicht benötigte. Dazu gehörten eine Reiseapotheke und Schutzkleidung. „Wir agieren hier ergebnisoffen und beleuchten jeden Sachverhalt einer möglichen humanitären Hilfe“, gab Guthier per E-Mail Auskunft über seinen neuesten Auslandseinsatz. Mit Ebola-Patienten kam er nicht in Kontakt. Gleichwohl verhielt er sich stets strikt nach den Sicherheitsanweisungen. Von morgens bis abends war er gemeinsam mit seinem Kollegen zu Gesprächen unterwegs, um ein umfassendes Lagebild zu erhalten. Außerdem hielten sie Kontakt zu den von Ebola betroffenen Regionen. Dabei erwies es sich als äußerst hilfreich, dass Bernd Guthier inzwischen viele andere Helfer von Lehrgängen und Übungen kennt. Der Weinheimer: „Es ist immer wieder erstaunlich, wie klein doch die Welt der humanitären Einsatzkräfte ist und wie eine persönliche Beziehung die Zusammenarbeit vereinfacht.“ Am Wochenende ist Bernd Guthier wieder wohlbehalten nach Weinheim zurückgekehrt. Dank seines Einsatzes ist es möglich, dass, im Falle eines Seuchenausbruchs, die humanitäre Hilfe technisch und logistisch reibungslos laufen kann.

Quelle Weinheimer Nachrichten vom 7.10.2014 dra