Jedes Kind träumt davon einmal ein heldenhafter, mutiger und unerschrockener Feuerwehrmann zu werden. Dieser Traum erfüllte sich am 1. Juliwochenende für 11 Jugendliche der Jugendfeuerwehr Weinheim Abteilung Lützelsachsen-Hohensachsen und so schlüpften diese am Berufsfeuerwehrtag über 24 Stunden in die Rolle echter Berufsfeuerwehrmänner und -frauen. Pünktlich zu Dienstbeginn um 19 Uhr trat der Feuerwehrnachwuchs mit ordentlicher und gepflegter Einsatzkleidung zur Schichteinplanung auf dem Hof der Feuerwehrgerätehaus an. Nachdem jedem Jugendlichen eine Einsatzfunktion auf einem bestimmten Feuerwehrfahrzeug zugeteilt und das Lager hergerichtet war, stärkten sich die Heranwachsenden für ihre 24-Stunden-Schicht bei selbstgegrillten Steaks und Bratwürsten. Um ein kompetentes Auftreten vorweisen zu können ist eine gute Ausbildung für Feuerwehrmänner und -frauen unabdinglich. Deshalb fand nach dem Abendessen Theorieunterricht statt, der die Jugendlichen für das richtige Verhalten bei Verkehrsunfällen schulen sollte. Im Anschluss wurde die Kameradschaft bei einem gemütlichen Beisammensein gepflegt und so konnte der Abend friedvoll ausklingen. Die Ruhe währte jedoch nicht allzu lang. Der Alarmgong riss zu später Stunde die Jugendfeuerwehrangehörigen aus ihrer Erholungsphase, das Einsatzstichwort lautete: „Tierrettung- Katze auf Baum“. Schnell wurde in Einsatzhose und Stiefel geschlüpft, die Fahrzeuge besetzt und die Einsatzstelle angefahren. Unter Leitung einer aktiven Führungskraft leuchtete der Feuerwehrnachwuchs die Einsatzstelle aus, sicherte diese ab und stellte die Leiter an dem Baum, auf dem die Katze festsaß, an. Gekonnt erklomm ein Trupp die Leiter und rettete das hilflose Tier. Aufgekratzt vom spätabendlichen Einsatz wurde ins Feuerwehrhaus eingekehrt, an Schlaf dachte zunächst niemand. Bei einer kurzen Verschnaufpause bei einem Film und heißer Schokolade legte sich jedoch die Aufregung rasch und somit siegte der Schlaf doch. Da Einsätze nicht vorhersehbar sind und sich nicht an den Tag- und Nachtrhythmus der Einsatzkräfte orientieren, jagte der schrille Alarmton die Berufsfeuerwehrmänner und Frauen in spe auch mitten in der Nacht aus ihren Feldbetten. Diesmal galt es eine brennende Mülltonne unter Atemschutz zu löschen. Schnell war das Feuer unter Kontrolle und so konnte die Nachtruhe fortgesetzt werden.

Da auch am zweiten Tag einiges auf dem Dienstplan stand, begann der Arbeitstag bereits in den frühen Morgenstunden. Sichtlich erschöpft von den nächtlichen Einsätzen und dem wenigen Schlaf trat die junge Einsatzmannschaft zur Einteilung der anstehenden Dienste an. Geplante Tagesaufgaben waren die Geräte- und Fahrzeugkontrollen gemeinsam mit den Gerätewarten der Abteilung, sowie das in Eigenarbeit gebaute Bienenhotel fertigzustellen und den Tagesbericht der 24- Stundenübung anzufertigen. Des Weiteren mussten die Einsatzfahrzeuge neu bestückt und wieder einsatzbereit gemacht werden. Der erste Einsatz am Morgen war ein Fehlalarm, der durch einen Scherzanruf entstand. Nur wenige Minuten später ereilte die Wachhabenden ein Paralleleinsatz. Ein Hund hatte sich in einem unterirdischen Rohr versteckt und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien. Die eingetroffenen Rettungskräfte gruben das lange Rohr mittels Spaten aus und sägten es vorsichtig in der Mitte einmal durch um den kleinen Hund seinem Besitzer unversehrt übergeben zu können.

Im Feuerwehrgerätehaus zurückgekehrt, machten sich alle wieder an die Arbeit um die am Morgen aufgetragenen Aufgaben zu beenden.  Doch erneut rückten die Jugendlichen zu einem Einsatz aus. Diesmal erwartete sie ein Wohnungsbrand. Es galt die vermisste Person zu retten, sowie den Brandherd zu lokalisieren und unter Kontrolle zu bringen. Vorbildlich agierten die verschiedenen Trupps miteinander und somit trotzte die junge Mannschaft auch diesem Szenario. Nach all der Anstrengung wurden die Energiereserven wieder aufgefüllt. Der Küchendienst zauberte eine leckere Mahlzeit für die gesamte Wachabteilung. Nach einem anschließenden kurzen Nickerchen in der Sonne oder einer Runde Tischfußball waren alle Strapazen schon wieder vergessen. Am Nachmittag stand eine Runde Sport an. Hierzu ging es in den schattigen Wald um Kraft und Ausdauer zu trainieren, aber auch um den Teamgeist spielerisch zu stärken.

Im Anschluss folgte dann die offizielle Eröffnung des, von den Jugendlichen eigens erbauten, Insektenhotels durch Abteilungskommandant Steffen Kudras. Er lobte das Engagement für Tier und Umwelt sehr und betonte welche wichtigen Aufgaben Bienenvölker und andere Kleinlebewesenkulturen für unsere Natur ableisten. Bevor die Eröffnungszeremonie mit Kaffee und Kuchen ausklingen konnte, erwartete die Jugendlichen schon der nächste Einsatz. Das Einsatzstichwort lautete „Verkehrsunfall- eingeklemmte Person“. Eile war geboten und so rückte der Löschzug zu dem verunfallten Kraftfahrzeug aus. Schnell befreite ein Trupp die Person aus ihrer misslichen Lage und betreute diese, auslaufende Betriebsstoffe wurden mit Bindemittel aufgenommen und der Brandschutz sichergestellt. Dies sollte der letzte Einsatz in der 24-Stunden-Schicht sein. Nach einer aufregenden Schicht kehrte der Feuerwehrnachwuchs mit strahlenden Augen nach Hause zurück.

Die Jugendfeuerwehr bedankt sich bei allen aktiven Kameraden und ganz besonders beim Kommando der Abteilung für die großartige Unterstützung bei der Durchführung des Berufsfeuerwehrtages.

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