Wenn man von einer Tierrettung der Feuerwehr spricht, so denken die meisten natürlich sofort an die Katze auf dem Baum. Da es heutzutage allerdings für viele hip ist sich exotische Tiere wie Spinnen, Schlangen und Skorpione zu halten müssen sich auf die Hilfsorganisationen weiterbilden. Daher widmetet sich die Feuerwehr Weinheim Abteilung Sulzbach diesem Thema. Da aber auch der Rettungsdienst und das Technische Hilfswerk bei Einsätzen mit exotischen Tieren in Berührungen kommen können, nahmen auch Vertreter dieser Hilfsorganisationen teil. Volker Pfenning Mitarbeiter der Werkfeuerwehr Freudenberg und Sachkundiger im Bereich Terraristik schulte die interessierten Einsatzkräfte. In einer seiner Folien zeigte er auf, wie die Einsatzzahlen mit Exotischen Tieren bei Feuerwehreinsätzen gestiegen sind. So musste die Feuerwehren im Bundesgebiet 2002 zu 149 Einsätzen ausrücken und im Jahr 2007 bereits zu über 400 Einsätzen. Da der Handel über das Internet boomt ist ein abnehmen der Zahlen eher unwahrscheinlich sondern eher das Gegenteil der Fall. Für Liebhaber exotischer Tiere, so Volker Pfenning , ist es überhaupt kein Problem Giftschlangen, Spinnen und andere hochgiftige Tiere käuflich zu erwerben. Übers Internet kann man jede Giftschlange für ein Taschengeld bekommen, die dann auf dem Versandweg - teilweise in katastrophaler Verpackung ins Haus kommt. Auch in der Region gäbe es eine große Zahl Tierliebhaber, die sich hochgiftige Schlangen und andere Tiere halten. Volker Pfenning ging in seinem Vortrag auch auf die rechtlichen Grundlagen ein und so ist jedes Tier egal wie gefährlich ein Lebewesen und steht unter Schutz. Daher ist das Töten von solchen Tieren eine Straftat. Umso mehr ist die Ausbildung der Feuerwehr wichtig, damit im Einsatzfall richtig gehandelt werden kann und sich die Rettungskräfte in keine unnötige Gefahr bringen. Wie ein Schlangenbiss aussieht und welche Folgen dieser hat, konnte Volker Pfenning anhand verschiedener Bilder den Anwesenden näher bringen.Hilfreich ist es für die Rettungskräfte, wenn die Halter solcher Tiere, ihre Terrarien beschriftet haben. Dadurch können die Helfer die Daten an die Leistelle übermitteln, die dann das entsprechende Gegengift besorgen kann. Am besten ist es jedoch, wenn die Besitzer die nötige Verantwortung für solche Tiere haben und sie artgerecht und ausbruchsicher halten. Im zweiten Ausbildungsschritt ging es dann zur Praxis. Damit die Anwesenden auch mal den richtigen Umgang mit den Schlangen lernen, brachte Volker Pfenning auch ein paar Exemplare mit. Zum Schluss des Vortrags bedankte sich Abteilungskommandant Karsten Fath für die Informationen. Dankend nahmen die Rettungskräfte auch das Angebot des Experten zur Kenntnis, ihn im Einsatzfall mit exotischen Tieren rufen zu dürfen. Auch Bernd Guthier Führer der Fachgruppe Führung und Kommunikation bedankte sich für den Vortrag. Gerade bei Auslandseinsätzen ist es für die Kräfte des THW möglich auf solche Tiere zu stoßen. Auch Manuel Schwindt vom DRK Weinheim, war von dem Vortrag begeistert. Gerade der Rettungsdienst kommt öfters in Wohnungen in denen solche Tiere gehalten werden, da ist der richtige Umgang mit dieser Situation besonderes wichtig zumal auch ein Schlangenbiss bei Unachtsamkeit ihrer Halter für den Rettungsdienst keine Seltenheit ist. Das Bild zeigt von links nach rechts: Karsten Fahrt (Feuerwehr) Bernd Guthier (THW) Manuel Schwindt (DRK) und Volker Pfenning


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