Der verheerende Brand, der am Freitagabend in der Lagerhalle der Hemsbacher Firma "Sun Peak" gewütet hat, ist durch einen technischen Defekt ausgelöst worden. Das teilte die Polizei mit, nachdem Brandexperten der Weinheimer Kripo gestern Morgen den Ort der Geschehens in Augenschein genommen haben.
"Wir haben keinerlei Anzeichen von Brandstiftung oder fahrlässigem Verhalten gefunden", sagte Norbert Schätzle von der Pressestelle der Polizeidirektion Heidelberg auf Anfrage. Pikantes Detail: Der Brand soll laut Polizei ausgerechnet im Verteilerkasten einer auf dem Dach montierten Fotovoltaikanlage entstanden sein. Keine gute Werbung für eine Solarfirma. Inhaber Peter Doll wollte diese Information daher gestern auch nicht unkommentiert stehen lassen. Der Stromverteiler sei für das gesamte Gebäude zuständig, und damit auch, aber nicht nur für die Fotovoltaikanlage. Die Wechselrichter der Solaranlage seien hingegen gegen 19 Uhr, als der Brand ausgebrochen sei, mangels Licht nicht mehr in Betrieb gewesen. Doll hadert auch ein wenig mit der Schadenshöhe von einer halben Million Euro, auf die die Polizei die materiellen Folgen des Brandes schätzt. Erst ab heute hätten sich die Gutachter der Versicherungen angekündigt, um das Ausmaß des Schadens zu ermitteln. "Alles, was ich dazu vorher sage, ist falsch", sagte Doll. Zur Gretchenfrage könnte es dabei werden, ob die Statik des dreigeschossigen Lagergebäudes so geschädigt ist, dass es abgerissen werden muss. Laut Feuerwehr seien bei dem Brand Temperaturen bis zu 580 Grad Celsius entstanden, die Schäden an den Trägern verursacht haben könnten, sagte Doll. Die Brandbekämpfer hätten 350 000 Kubikmeter Löschwasser benötigt, um der Flammen Herr zu werden. Zeitweise habe die Last von 60 000 bis 70 000 Litern Wasser auf die Geschossdecken gedrückt. Die Schäden an Solarmodulen schätzt Doll dagegen als nicht sehr hoch. Die meisten könnten gereinigt werden. Vernichtet wurde hingegen der Textillagerbestand von Dolls Bekleidungsgeschäft in der Weinheimer Innenstadt. Doll ist auch ganz persönlich von dem Brand betroffen. Eigentlich wollte er mit seiner Familie dieser Tage an den Firmensitz in Hemsbach ziehen. In der bereits fertiggestellten Wohnung hätte am Samstag die Endreinigung stattfinden sollen. Der Umzug verzögert sich: Angesichts der großflächigen Verschmutzung mit Ruß fällt der Reinigungsaufwand nun doch etwas höher aus, wie Doll durchblicken ließ maz
Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 09.10.2012
