Die eigene Hand vor Augen nicht sehen zu können – für Atemschutzträger der Freiwilligen Feuerwehren ist das alles andere als nur eine Redensart. Bei ihren Einsätzen erschweren Dunkelheit und Qualm die Sicht oft derart, dass die Rettungskräfte ohne Übung schnell die Orientierung verlieren können. Realistische Bedingungen, in denen diese Situationen trainiert werden können, sind jedoch rar. Gerade so genannte „heiße“ Übungen sensibilisieren die Rettungskräfte aber auch für Gefahren, die etwa beim Löschen von Verteileranlagen und Umspannstationen entstehen. Die EnBW Regional AG stellt nun der Feuerwehr Weinheim eine mobilen Brandübungsanlage zur Verfügung. In der mobilen und rund 20 m² großen Anlage können, mit Hilfe der sieben eingebauten Brandstellen, unterschiedliche Einsatzszenarien simuliert werden: vom Zimmer-, Treppen- oder Verteilerkastenbrand, Brand eines 20-kV-Verteilers, bis hin zum Gasleitungsbrand. Aber auch die Simulation so genannter "flash-overs" (große Rachgasdurchzündungen) ist in dieser Anlage möglich. Mit 300-600 °C Hitze herrschen dabei reale Bedingungen im Container. So können sich Feuerwehrleute mit Hitze, Dunkelheit, Enge und den Gefahren beim Atemschutzeinsatz vertraut machen. Exakt darum geht es auch in der Übungsanlage der EnBW. „Die Männer und Frauen sollen vertrauter im Umgang mit möglichen Bränden werden und lernen, sich auf ihre Schutzkleidung zu verlassen", sagt Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht. Daher ist er auch froh, dass die EnBW den Container zur Verfügung stellt und so die Ausbildung der Feuerwehren unterstützt. Bedient wird die Anlage durch speziell eingewiesene Fachkräfte der Weinheimer Feuerwehr, die vor Ort die Bedienungen und Überwachung der eingesetzten Kräfte übernehmen. Auch der 1. Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner und Feuerwehrdezernent ist vor Ort und schaut seinen Feuerwehrmännern und Frauen über die Schulter. Durch ein Fenster im Bedienstand der Brandübungsanlage beobachtet er das bedachte Vorgehen der Trupps, über die gerade eine Feuerwalze schießt. „Ich bin froh, dass wir so viele Männer und Frauen haben, die für ihre Bürger durchs Feuer und dafür bis zu ihrer eigenen Belastungsgrenze gehen“, sagt Fetzner. Aber nicht nur die Weinheimer Feuerwehr übt. Auch die Feuerwehren aus Hemsbach, Laudenbach, Hirschberg, Viernheim, Birkenau, Gorxheimertal und die Werkfeuerwehr Freudenberg nutzen die Möglichkeit bis zum 29. September an der Brandübungsanlage der EnBW im Weinheimer Feuerwehrzentrum zu üben.