Feuerwehr probt Ernstfall an der IntensivstationFeuerwehr, Rettungskräfte und Personal der Klinik simulieren Feuer auf der Intensivstation. Ein Brand in einem Gebäude mit pflegebedürftigen und kranken Menschen stellt Rettungsdienste, Feuerwehren, Betreiber und Bedienstete gleichermaßen vor eine große Herausforderung. Denn nicht nur der Brand muss bekämpft werden. Auch Patienten die insbesondere auf Intensivstationen von vielerlei lebenserhaltenden Geräten, Schläuchen und Kabeln abhängig sind, sollen schnellstmöglich in Sicherheit gebracht oder gerettet werden.

 

Durch den aktuellen Umzug in die hochmodernen Räume der neuen Intensivstation in der GRN-Klinik Weinheim, war die alte Intensivstation für Umbauarbeiten geräumt worden. Der Brandschutzbeauftragte der Klinik, Rainer Martin, nutzte die Gunst der Stunde und organisierte in Absprache mit dem stellvertretenden Betriebsleiter Albrecht Hohlfeld und der Weinheimer Feuerwehr eine Übung auf der alten Intensivstation. Angenommen wurde ein Brand durch Bauarbeiten, bei dem es zu einer starken Rauchentwicklung gekommen war. Der Flur war in dem imaginären Szenario stark verraucht, daher hatte das Krankenhauspersonal keinen Zugang mehr zu den Zimmern der Intensivpatienten.

 

Statisten, die die Jugendfeuerwehr zur Verfügung stellte, gingen nun als Bauarbeiter "verkleidet" oder als beatmeter Intensivpatient, nach allen Regeln der Kunst mit Schläuchen und Infusionen versehen, in Position. Durch den Einsatz einer Nebelmaschine wurde dichter Rauch erzeugt, um realistische Übungsbedingungen herbeizuführen und den Feuerwehrleuten die Arbeit zusätzlich zu erschweren.

 

Die Feuerwehr Weinheim, Abteilung Stadt, nahm sich der Übungslage an und begann unter schwerem Atemschutz mit der Brandbekämpfung. Parallel dazu wurden die Räume nach Patienten und anderen Personen abgesucht. Es stellte sich heraus, dass sich noch ein "intensivpflichtiger Patient" und zwei weitere Personen in jeweils verschiedenen Räumen des Gebäudetraktes aufhielten. Während die Einsatzkräfte versuchten den angenommen Brand zu löschen, befand sich ein weiterer Trupp in dem Patientenzimmer und kümmerte sich darum, dass dieses rauchfrei blieb. Gleichzeitig wurde die Drehleiter in Stellung gebracht und medizinisches Fachpersonal in das rauchfreie Zimmer gebracht, um den "Intensivpatienten" zu beobachten und gegebenenfalls Maßnahmen einzuleiten. Die eingeschlossenen Bauarbeiter wurden ebenfalls über die Drehleiter gerettet.

 

Nach einer halben Stunde konnte die Übung beendet und ein erstes Fazit gezogen werden, das von den Übungsbeobachtern Dr. Arnd Bublitz (Leitender Notarzt und Oberarzt der interdisziplinären Intensivstation an der GRN-Klinik) und Betriebsleiter Markus Kieser positiv ausfiel. "Ich bin immer wieder vom großen Engagement beeindruckt, das die Kameraden der Feuerwehr in ihrer Freizeit erbringen", lobte auch Martin die gute Zusammenarbeit mit den meist ehrenamtlich tätigen Brandschützern. Auch die Ausbildungsabteilung der Feuerwehr Weinheim bedankten sich für die Übungsmöglichkeit, die gleichwohl auch der Sicherheit von Patienten, Besuchern und Personal diente. "Denn", so Übungsleiter und Zugführer der Feuerwehr Thomas Pohland wörtlich, " nur durch solche Übungen können Schwierigkeiten erkannt und im Einsatzfall ausgeschlossen werden".


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