Fast 100 Helfer waren Freitagnacht bei der Suche nach einem 37-jährigen Mann aus Heidelberg im Einsatz. Gegen 2 Uhr wurde die Aktion ergebnislos abgebrochen und am Samstagmorgen fortgesetzt. Rettungshunde witterten schließlich vom Boot aus den späteren Fundort, der in dem Teil des Sees liegt, der an das Freizeitbad angrenzt.

Bilder: Sebastian Singer / Thomas Ebert. Von unserem Redaktionsmitglied Sandro Furlan. Weinheim. Gut 100 Helfer bemühen sich die ganze Nacht, nach nur wenigen Stunden Schlaf setzen sie ihre Arbeit fort. Dem Verdacht, den sie während ihrer Arbeit bereits hegen, folgt die traurige Gewissheit am Samstagnachmittag: Ein 37-jähriger Mann aus Heidelberg ist im Waidsee ertrunken, seine Leiche wird aus rund drei Metern Tiefe aus dem Wasser geborgen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zu den genauen Todesumständen aufgenommen, derzeit gehen die Ermittler von einem Unglücksfall oder einem Suizid aus. Näheres werden die Untersuchungen der Weinheimer Kripo ergeben. "Zurzeit liegen uns noch keine näheren Erkenntnisse vor", meinte ein Sprecher der Polizei gestern Nachmittag. Ergebnisse erhofft man sich nun von umfangreichen Ermittlungen im Umfeld des Ortes, wo der Heidelberger zuletzt lebend gesehen wurde. Gefährlicher Einsatz / Alles beginnt am Freitag gegen 18.30 Uhr. Ein Gast des Freizeitbades "Miramar" wird von Angehörigen als vermisst gemeldet. Kleidungsstücke und eine Tasche im Umkleidebereich deuten auf einen möglichen Unfall in dem zum Saunagelände gehörenden See hin. Taucher und drei Boote von DLRG-Gruppen aus Weinheim, Hemsbach, Heddesheim, Leimen, Mannheim, St. Leon und von der Berufsfeuerwehr Mannheim suchen den Teil des Sees ab, der direkt an das Außengelände des Bades grenzt. Die dichte Eisdecke auf weiten Teilen des Gewässers macht jedoch eine vollständige Kontrolle unmöglich, zum Teil muss die Feuerwehr mit Kettensägen die Eisfläche aufschneiden. Während draußen die Helfer unermüdlich suchen, sind auch die Notfallseelsorger der Feuerwehr eingetroffen; sie betreuen die Angehörigen. "Die Suche war sehr schwierig und aufgrund der Eisfläche für die Einsatzkräfte nicht ungefährlich", teilt dazu Ralf Mittelbach als Pressesprecher der Feuerwehr Weinheim mit. Vor allem die Taucher müssen mit Wassertemperaturen knapp über dem Gefrierpunkt fertig werden, die Gefahr der Unterkühlung ist sehr groß. Für sie wird im "Miramar" eine Sauna zur Verfügung gestellt, wo sie sich bei gedrosseltem Betrieb aufwärmen können. Bis 2 Uhr früh sind gut 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, Rotem Kreuz und Johannitern sowie der Polizei im Einsatz, die Suche im Wasser und entlang des Ufers wird ohne Ergebnis abgebrochen. Nach nur wenigen Schlaf wird die Suche am Samstagvormittag durch gut 50 Helfer fortgesetzt, jetzt sind auch speziell ausgebildete Hunde im Einsatz, die auf dem Wasser die Witterung aufnehmen können. Mit ihnen gelingt der Druchbruch, die Hunde identifizieren die spätere Fundstelle. Polizeitaucher suchen die Stelle systematisch ab, knapp drei Meter hinter der Eiskante des teilweise zugefrorenen Saunasees findet ein Taucher die Leiche. Bei den derzeit herrschenden Wassertemperaturen sind die Überlebenschancen eines Menschen äußerst gering. Zum Beispiel sind die Funktionen der Hände bereits bei Wassertemperaturen unter 15 Grad Celsius stark eingeschränkt.Bildergalerie

Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 09.02.2009