Übung im HammerwegSo lautete das Alarmierungsstichwort Mitte Dezember, an dem die Feuerwehr Weinheim, Abteilung Lützelsachsen-Hohensachsen, zu einer Einsatzübung in den Hammerweg 15 gerufen wurde. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt wurde in einem leerstehenden Mehrfamilienhaus im Ortsteil Waid ein fortgeschrittener Zimmerbrand angenommen. Zudem wurden vom aufgeregten Anrufer zwei Bewohner als vermisst gemeldet. Vernebelt mit gesundheitlich unbedenklichem Effektnebel wurde die Wohnung im Vorfeld möglichst realitätsnah vorbereitet, damit die Einsatzkräfte kein allzu leichtes Spiel haben sollten. Nach Eintreffen stellte sich vor Ort heraus, dass in der Wohnung im 1. OG ein Brand ausgebrochen war und eine Person in der Dachgeschosswohnung am Fenster um Hilfe rief. Im Erdgeschoss wurde eine hilflose Person im Rollstuhl gemeldet, eine weitere Person vermisst.

 

Schnell gingen die ersten Trupps unter Atemschutz in das Gebäude vor. Während ein Trupp die Person im Dachgeschoss rettete, setzte ein weiterer Trupp den Mobilen Rauchverschluss an der Wohnungstür zur Brandwohnung. Der Mobile Rauchverschluss verhindert eine Ausbreitung des giftigen Brandrauches in nicht verrauchte Bereiche, wenn die Löschtrupps für den Innenangriff die Türen öffnen müssen. So konnte das Treppenhaus rauchfrei gehalten werden und stand als Flucht- und Angriffsweg uneingeschränkt während des ganzen „Einsatzes“ zur Verfügung. Die weitere vermisste Person wurde im Brandgeschoss lokalisiert und ins Freie gebracht, wo sie der Rettungsdienst für die weitere Behandlung übernahm. Unterstützt durch eine offensive Überdruckbelüftung konnte der Angriffstrupp die Brandbekämpfung schnell und routiniert abschließen, bevor das Feuer sich auf weitere Bereiche des Hauses ausbreitete.

 

Die Person im Rollstuhl befand sich im Erdgeschoss in einem gesicherten Bereich und wurde während des Übungseinsatzes von der Feuerwehr betreut. Dadurch konnte sie in ihrer gewohnten Umgebung belassen und eine zusätzliche psychische Belastung vermieden werden. Hätte sich die Brandsituation unerwartet entwickelt, stand jederzeit ein Trupp bereit, der schnell hätte eingreifen können. Die Person in der Brandwohnung wäre vermutlich auf das Feuer früher aufmerksam geworden, wenn in der Wohnung Rauchmelder installiert gewesen wären. Rauchmelder detektieren den Rauch eines Entstehungsbrandes, wenn noch gute Möglichkeiten bestehen, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Gerade im Schlaf kann der Mensch giftigen Brandrauch nicht wahrnehmen und ist auf die kleinen Lebensretter angewiesen. Übrigens sind Rauchmelder ein ideales Weihnachtsgeschenk – oder sollten Sie nicht so lange warten? Nachdem „Feuer aus“ gemeldet wurde, konnten die Einsatzkräfte nach einer kurzen Besprechung und Lob für den guten Übungseinsatz wieder einrücken.

 

Bildergalerie