Solarstrom vom FeuerwehrdachAuch auf den Dächern des Weinheimer Feuerwehrzentrums und des Feuerwehrgerätehaus Sulzbach soll eine Fotovoltaikanlage in Kürze Strom produzieren. Stadt verdreifacht Solarnutzung – Fünf neue Anlagen auf öffentlichen Gebäuden werden installiert. Es ist knapp sechs Wochen her, dass der Gemeinderat den Klimaschutz als ein kommunales Ziel definiert hat. In den nächsten Wochen beginnt schon die Umsetzung. Die Stadt Weinheim hat mit dem Kirrlacher Solarunternehmen Wirsol jetzt Verträge über fünf neue Solaranlagen auf den Dächern kommunaler und öffentlicher Gebäude abgeschlossen. Im Laufe des Jahres sollen dort auf einer Gesamtfläche von rund 1600 Quadratmetern Fotovoltaikmodule installiert werden und Strom produzieren, der dann ins Netz eingespeist wird. Die maximale Energiemenge der neuen Anlagen soll dann bei rund 200 KWPeak liegen. Im Vergleich: Im Moment werden auf den bereits für Fotovoltaik genutzten städtischen Dächern gerade mal knapp 110 KWPeak produziert. Die Energiemenge wird sich also nach den Planungen von Stadt und Wirsol im Laufe des Jahres etwa verdreifachen. „Und doch ist es erst ein Anfang“, erklärt Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, „wir streben einen weiteren Ausbau an, dortwoes technisch und wirtschaftlich vertretbar ist“. Auch Wirsol äußert sich in diese Richtung: „Wir sind an einer weiteren Zusammenarbeit mit der Stadt Weinheim sehr interessiert“, so Projektleiter Thomas Sohns. 200 KWPeak entsprechen in etwa einer CO2-Einsparung von 140 000 Kilo im Jahr, rechnet Sohns. Neue Anlagen entstehen jetzt zunächst auf den städtischen Wohnhäusern in der Kolpingstraße, wo sowieso die Dachsanierung ansteht. Als nächstes, geplant im August, soll dann eine Anlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses in Sulzbach angebracht werden. Dann geht es weiter auf der Grundschule in Oberflockenbach, wo im letzten Jahr das Dach saniert worden ist, und in der Bergstraße 204, dem städtischen Haus für Asylbewerber und Obdachlose, auch die Fahrzeughalle des Feuerwehrzentrums ist für Fotovoltaik-Module geeignet. Statische Prüfungen finden aktuell für die Dächer des Bonhoeffer-Schulzentrums (DBS) statt, aber das könnte sich schwierig gestalten. Das DBS-Gebäude wäre natürlich energiepolitisch ein „dicker Fisch“. Gelänge dort eine weitere Anlage, wären das auf einen Schlag weitere 650 KWPeak, hat Wirsol errechnet. Aber im Moment gebe es bei der Statik noch Bedenken.„Undnatürlich gehen wir kein Risiko ein“, so Fetzner. Dennoch wurde vorsorglich zwischen Stadt und Wirsol auch für dieses Projekt bereits ein Mietvertrag abgeschlossen. Damit gewinne das Unternehmen Planungssicherheit, so die kommunale Energiebeauftragte Jutta Ehmsen, damit die Stadt in die statischen Prüfungen bereits Geld investiere. Denn mit der Vermietung von Dachflächen will die Stadt auch Einnahmen generieren. In den Verträgen mit Wirsol ist festgelegt, dass die Stadt jährlich fünf Prozent der Einspeisevergütung als Miete für die Dächer erhält.


Quelle Rhein Neckar Zeitung