Den tödlichen Einsatz von Tübimgen nachgestellt. TÜBINGEN. Es war ein großer Aufwand. In der Reutlinger Straße in Tübingen, wo bei einem Brand am 17. Dezember zwei Feuerwehrmänner erstickt sind, war j Den tödlichen Einsatz von Tübimgen nachgestellt. TÜBINGEN. Es war ein großer Aufwand. In der Reutlinger Straße in Tübingen, wo bei einem Brand am 17. Dezember zwei Feuerwehrmänner erstickt sind, war jetzt noch einmal ein Einsatz. Mitglieder der Landesfeuerwehrschule Bruchsal waren die Akteure und stellten den Einsatz jener traurigen Nacht nach. Zuschauer und Beobachter waren Mitglieder der vom Innenministerium eingesetzten Unfallkommission, Beamte des Medienzentrums der Akademie der Polizei in Freiburg zur Dokumentation, der Wasserschutzpolizei Überlingen mit einer wasserdichten, navigierfähigen Kamera und Beamte der Tübinger Kripo. Bei der Rekonstruktion, die den ganzen Tag dauerte, ging es darum, den Löscheinsatz nachzuvollziehen, ihn zu dokumentieren und insbesondere Antworten auf die Frage, zu finden, wie es zu dem verhängnisvollen Platzen des Lösch-Schlauchs gekommen ist. Nach der ersten Auswertung der Aktion wird als weitgehend gesichert angenommen, dass das Feuer den Schlauch beschädigt und zum Platzen gebracht hat. Inzwischen haben Staatsanwaltschaft und Polizei sieben Gutachten in Auftrag gegeben. Mit ersten Untersuchungsergebnissen ist frühestens in vier Wochen zu rechnen. Die Vernehmung der am Einsatz beteiligten Männer ist zwischenzeitlich abgeschlossen. Feuer brach wieder aus: Bei der Rekonstruktion am Dienstag stellte sich heraus, dass der Innenbekämpfungstrupp zu einem Zeitpunkt in das Haus geschickt wurde, als der Brand zumindest im Erdgeschoss des Gebäudes bereits gelöscht war. Die beiden später zu Tode gekommenen Feuerwehrmänner sollten mögliche Glutnester bekämpfen. Überraschend für die Beteiligten brach das Feuer erneut aus, als die beiden Männer bereits im Dachgeschoss waren. Nach dem Ergebnis der praktischen Tests sehen die Ermittler als weit gehend gesichert an, dass die Flammen den Schlauch im Treppenhaus des Obergeschosses beschädigt haben. Dazu und zur Untersuchung des von der Tübinger Feuerwehr eingesetzten Geräts sind aber die Ergebnisse der Gutachten abzuwarten. Sicher ist, dass der Schlauch platzte, nachdem sich die beiden Männer vom Erdgeschoss bis ins Dachgeschoss vorgearbeitet hatten. Der Schlauch riss im ersten Obergeschoss auf einer Länge von etwa 20 Zentimetern mit der Folge, dass das Löschmittel unter großem Druck aus dem Leck spritzte und den Feuerwehrmännern im Dachgeschoss fehlte. Ob die tödlich Verunglückten dann im dunklen und absolut verrauchten Dachgeschoss die Orientierung verloren haben oder ob ihnen ohne Löschmittel der zwischenzeitlich auf das Treppenhaus im ersten Obergeschoss übergegriffene Brand den Rückweg versperrte, konnte bei der Einsatzrekonstruktion nicht geklärt werden. Vieles spricht dafür, dass diese Frage nie zu klären sein wird. Ordnungsgemäß gewartet: Nach den bisherigen Untersuchungen und Ermittlungen sind die Fachleute davon überzeugt, dass der geplatzte Schlauch ordnungsgemäß gewartet und kontrolliert war. Hinweise auf eine Schwäche des Schlauchmantels, etwa wegen Materialverschleiß, gibt es nicht. Sehr wahrscheinlich ist der Brand ausgebrochen, weil vermeintlich kalte Asche aus einem im ersten Obergeschoss betriebenen Holz-/Kohleofen entsorgt wurde. Die Spuren am Brandort deuten darauf hin, dass sich Glutreste in der Asche durch die hölzerne Zwischendecke ins Erdgeschoss durchgebrannt und entzündet hatten. Darunter dürften dort gelagertes Fahrradzubehör und Benzinreste die Ausbreitung des Feuers begünstigt haben. (pd/GEA) Quelle: Reutlinger Generalanzeiger