Zu Beginn der Übung hatte der Feuerwehrkommandant Thomas Pohl Bürgermeister Volker Pauli, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, Hans-Joachim Gottuck, sowie die zahlreichen Schaulustigen ins Bild gesetzt und die kniffligen Herausforderungen beschrieben. Demnach fanden sich Wohn- und Arbeitsstätte der Familie Fuhrmann, die die Glaserei 1948 gründete, dort eng beieinander. Die Werkstatt lag im Erd- und Untergeschoss und der Wohnbereich im Obergeschoss. Das Gebäude wurde durch drei Heizungsanlagen gewärmt; diese Anlagen befanden sich alle im Untergeschoss. "Es ist alles sehr verwinkelt und verschachtelt und daher sehr anspruchsvoll", ergänzte der stellvertretende Kommandant Joachim Steilen, der gemeinsam mit Kommandant Pohl der Eigentümerin Friedhilde Fuhrmann dankte, weil sie ihr Gebäude zur Verfügung stellte.
Defekte Nebelmaschine
Ausgangspunkt für den Brand war ein Kurzschluss an einer Hobelmaschine im Untergeschoss. Schnell sollte sich gelagertes Material entzünden und Geräte in Brand geraten. Zudem sollten die Rettungswege verraucht sein, sodass die Bewohner diese nicht mehr nutzen konnten. So die Übungsannahme. Ein technischer Defekt der Nebelmaschine machte den Planern aber einen Strich durch die Rechnung. Zweimal knallte die Sicherung heraus; somit qualmte es nicht bei der Übung. Dennoch trugen die Wehrleute ihre Atemschutzmasken. Da die Feuerwehrleute zudem kein Wasser in den Geschäftsräumen nutzen durften, verlief der Einsatz recht "trocken". Davon ließen sich die Blauröcke aber nicht beirren. Sie spulten ihr Programm herunter und gelangten beispielsweise per Drehleiter ins Dachgeschoss, um dort Menschen zu bergen und retten. Die Hemsbacher Wehr bekämpfte den Brand aber nicht nur von der Friedrichstraße aus. Über das Grundstück Rückgasse 13 gelangten sie zur Rückseite des Gebäudes. Denn dort befanden sich Kinder auf der Dachterrasse, die das Haus nicht mehr über die Treppen verlassen konnten. Mit einer Rettungsleiter gelangten sie auf die Dachterrasse, um den Jungen zu retten. hr
Video Anfahrt
Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 11.07.2011