Die Feuerwehr auf dem Weg nach oben – 22. Führungsseminar der Feuerwehr WeinheimDas 22. Führungsseminar der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim fand vergangene Samstag im Feuerwehrgerätehaus der Abteilung Lützelsachsen-Hohensachsen statt. Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht konnte neben den Zug- und Gruppenführer der Weinheimer Abteilungen, auch Führungskräfte von den Nachbarwehren aus Gorxheimertal, Birkenau, Hemsbach, Laudenbach, Viernheim, der Werkfeuerwehr Freudenberg, des Deutschen Roten Kreuz Weinheim und Einheiten des Technischen Hilfswerk aus Ladenburg, Heidelberg und Viernheim begrüßen.

Auch in diesem Jahr Stand das Führungsseminar unter dem Motto „ Die Feuerwehr auf dem Weg nach oben …“

Thorsten Haag, Ausbilder von der Berufsfeuerwehr der Stadt Wiesbaden zeigte in seinem Vortrag über Rettung aus Sonderschutzfahrzeugen die Vorgehensweise bei Einsätzen mit gepanzerten Fahrzeugen. Als Sonderschutzfahrzeuge werden PKW oder Nutzfahrzeuge bezeichnet, die durch eine integrierte Panzerung die Insassen und/oder das Ladegut vor äußeren Angriffen schützen sollen. Wie ist die Vorgehensweise, wenn diese Fahrzeuge verunglücken und welche Möglichkeiten gibt es effektiv und schnell Personen, trotz der Panzerung, zu retten.

Yannick Edelmann, Zugführer und Baufachberater des Technischen Hilfswerk Ladenburg berichtet über seine Funktion als Baufachberater und über Möglichkeiten  der Einsatzunterstützung für die Feuerwehr. Dieser Berät bei Einsätzen mit gefährdeten Gebäuden bzw. eingestürzte Gebäuden, die Einsatzleitung zur Vorgehensweisen bei den Ortungs- und Rettungsmaßnahmen. Zum Beispiel Fragen zur Baukunde und Einsatztaktik, Rettungsmöglichkeiten und Zeitmanagement. Die Sicherheit der Einsatzkräfte hat immer Vorrang, deswegen wird beim THW das Einsatzstellensicherungssystem (ESS) genutzt. Dieses System überwacht Mithilfe Lasermesstechnik einsturzgefährdete Bereiche und warnt die Einsatzkräfte bei Veränderungen ein Einstürze an Gebäuden. Anhand von Einsatzbeispielen wie einem Hauseinsturz in Konstanz, einem Brand in Mühlhausen und einem Teileinsturz einer Hausfassade in Wiesloch.

Vom Deutschen Wetterdienst Stuttgart referierte Klaus Riedl über die Unwetterentwicklung in Baden Württemberg der letzten 15 Jahre. Extremes Hagelunwetter in Reutlingen mit Tennisballgroßen Hagelkörnern, Tornado in Abtsgemünd (Ostalbkreis)

Werden Unwetter zukünftig noch extremer und häufiger? – dieses Zeigte er an Wetteraufzeichnungen auf. In seinem zweiten Vortrag ging er auf die Wettergefahren bei Gewitterlagen ein. Gewitter gehören zu den gefährlichsten Wettererscheinungen für die Einsatzkräfte. 1-2 Millionen Blitze kommen jedes Jahr in Deutschland runter, das sind pro Ort ca. 20-30 Stück. Wie ein Gewitter entsteht und welche Auswirkungen es haben kann zeigte Riedl auf.

Im nächsten Vortrag schilderte Simon Berger von der Berufsfeuerwehr Mannheim aus Sicht des Einsatzleiters, vom Zugunfall im Hauptbahnhof Mannheim, im August dieses Jahres. Ein Güterzug rammte einen Eurocityzug der Deutschen Bahn. Zwei Personenwagons sind mit 110 Passagieren entgleiste und kippte um. Bei diesem Unfall wurden 35 Personen verletzt. Berger schilderte den Ablauf von Ereignissen von der Alarmierung der Feuerwehr bis zur Bergung des Zuges.

Der Stellvertretende Kreisbrandmeister Axel Schuh informierte über die Neuerungen im Rhein-Neckar-Kreis. Er berichtete über die Kommunikation der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) an Einsatzstellen in der Metropolregion Rhein-Neckar/ Heidelberg und Mannheim. Ein Arbeitskreis hat mit allen BOS ein Kommunikationskonzept ausgearbeitet. Was ab nächstes Jahr bei Großschadenslagen eingesetzt werden soll. Des Weiteren zeigte Schuh die Struktur der Unterkreisführungsgruppe und anhand vom Beispiel des Unterkreises Schwetzingen den Aufbau der Kommunikationswege.

Traditionell gibt es bei jedem Führungsseminar noch einen eigenen Beitrag. In diesem Jahr hielten diesen die beiden Brüder Sascha und Rene Kürschner, Mitglieder der Feuerwehr Weinheim. Sie waren gemeinsam auf einer abenteuerlichen Reise in Jordanien und beteiligten sich an einer dreiwöchigen Rallye. Ihre Erlebnisse, Erfahrungen und den gewonnen Teamgeist stellten Sie den Teilnehmern vor.


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