Drehleiter derFeuerwehr Weinheim in BereitschaftUpdate 05.04.2011 - 14:30 Uhr. 43-jährige Frau beim Sichern der eigenen Tochter in der „Jakobswand“ durch Steinschlag getötet. Tödliche Verletzungen zog sich eine Frau am Samstagnachmittag bei einem Kletterunfall zu. Die 43 Jährige befand sich am Fuße der „Jakobswand“, die die Weinheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) betreibt, und sicherte ihre Tochter.

Gegen 15.45 Uhr lösten sich plötzlich mehrere Gesteinsbrocken aus der Wand. Wie Polizei und DAV meldeten, höchstwahrscheinlich ausgelöst durch eine weiter oben kletternde Gruppe. Einer der Steine traf das Opfer unglücklich am Kopf und fügte ihr tödliche Verletzungen zu. Besonders tragisch: Die Frau trug einen Schutzhelm, der sie eigentlich vor Steinschlag schützen sollte. Trotz sofort eingeleiteter und längerer Reanimationsmaßnahmen durch das Deutsche Rote Kreuz Weinheim unterstützt durch die Feuerwehrsanitäter der Abteilung Stadt verstarb die Kletterin noch am Unfallort. Weinheims DAV Vorsitzender Peter Zschippig war gestern tief betroffen von dem Unglück. „Wir bedauern den Unfall“, sagte Zschippig. Er sprach wie der DAV den Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus. Um die Angehörigen, die das Unglück vor Ort erlebten, kümmerte sich sofort ein Kriseninterventionsteam. Notfallseelsorger waren ebenso wie die Feuerwehr und der Rettungsdienst im Einsatz, um die Zeugen des Unglücks zu betreuen. Wegen des schönen Wetters waren am Samstagnachmittag besonders viele Kletterer in Weinheim. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen, die Anlage ist – wie Zschippig der RNZ bestätigte – wegen der Untersuchungen und aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres gesperrt. Der tödliche Unfall war nicht der erste, der sich auf der Anlage ereignete. „Ja leider“, sagte der DAV Sektionschef. Bereits im April 2007 stürzte dort aus über 40 Metern Höhe ein Mann zu Tode.



Zweiter tödlicher Unfall in der „Jakobswand“


Das im Birkenauer Tal gelegene Kletterzentrum wird seit weit über 20 Jahren von der Weinheimer Sektion, der über 3000 Mitglieder angehören, als Schulungs- und Übungsgelände für das Klettern betrieben. Die bis zu 60 Meter hohe Wand liegt in einem ehemaligen Steinbruch, der in den 1980er Jahren aufwändig gesichert und zu einem vielseitigen Klettergarten umgewandelt wurde. Es beinhaltet Kletterrouten und einen Klettersteig in verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Wie der DAV mitteilte, wurde „ der allgemeine Kletterbetrieb für diese Saison“ erst am letzten Märzwochenende eröffnet. Und zwar, wie der Alpenverein ausdrücklich betont, nachdem das gesamte Klettergelände über mehrere Tage hinweg auf die Sicherheit der Haken überprüft und loses Gestein entfernt wurde.


Quelle Rhein Neckar Zeitung – Lutz Engert – Foto Dorn



Für 43-Jährige kommt jede Hilfe zu spät


Notfallseelsorger am EinsatzortDie "Jakobswand" ist sehr beliebt: Erst eine Woche zuvor verzeichnete der Alpenverein bei der Saisoneröffnung einen sehr großen Besucherandrang. Der sommerliche Samstag endete an der Kletterwand des Alpenvereins Weinheim mit einer Tragödie: Am Nachmittag kam es zu einem folgenschweren Unfall, bei dem eine 43-jährige Frau starb. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen und Reanimationsversuchen vor Ort war sie nicht mehr zu retten. Die Hinterbliebenen der tödlich Verunglückten werden von einem Kriseninterventionsteam betreut.



Die Frau befand sich unterhalb der Kletterwand, um ihre in der Wand befindliche Tochter zu sichern. Höchstwahrscheinlich lösten sich, so die gestrige Einschätzung des Deutschen Alpenvereins (DAV), durch eine weiter oberhalb kletternde Gruppe mehrere Gesteinsbrocken aus der Wand. Einer dieser Steine änderte im Herabfallen derart unglücklich seine Richtung, dass der Stein die Frau am Kopf traf, sodass sie trotz getragenem Schutzhelm schwerste Verletzungen erlitt. Trotz umgehend eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarb die Frau noch am Unfallort. Die weiteren Ermittlungen werden nun durch die Kriminalpolizei geführt. Neben den Hilfskräften war auch ein Team der Feuerwehrseelsorge vor Ort und übernahm die Betreuung der Leute vor Ort.


Betroffenheit macht sich breit


"Der Deutsche Alpenverein und die Sektion Weinheim sind tief betroffen von dem Unglück und sprechen den Hinterbliebenen ihr aufrichtiges Mitgefühl aus", hieß es in einer gestern verschickten gemeinsamen Pressemitteilung der DAV-Hauptstelle München und der Sektion Weinheim. Es ist der zweite folgenschwere Unfall, der sich auf dem Gelände der DAV-Sektion Weinheim ereignete. Ende April 2007 stürzte ein 40-jähriger Mann aus Weinheim bei einem Arbeitseinatz an der Jakobswand ab. Erst eine Woche zuvor eröffnete der Alpenverein seine Freiluftsaison im Klettergarten mit dem so genannten "Anklettern". Im Vorfeld der Veranstaltung stand für den Verein die Sicherung des Geländes im Mittelpunkt.


Klettern in der JakobswandAuf der Homepage des Alpenvereins wird dies so beschrieben: "Die Sicherung des Geländes und des ‚Diether-Pfades’ stehen wieder ganz oben auf der Prioritätenliste. Rechts oberhalb der Sonnenplatte müssen umfangreich Felsblöcke entfernt werden. Die Absicherung der Ausstiege sind teilweise zu erneuern. Die komplette Jakobswand muss nach dem kalten Winter intensiv auf lockeres Gestein überprüft werden." Die Arbeiten wurden, so wurde es seitens des Vereins mit Blick auf das "Ankletter-Wochenende" mitgeteilt, auch durchgeführt.


Der Klettergarten des Weinheimer Alpenvereins, der 2006 sein 100-jähriges Bestehen feierte und mit mehr als 3000 Mitgliedern der drittgrößte Verein Weinheims ist, liegt im Birkenauer Tal und wurde früher als Steinbruch genutzt. In einer solchen Natursteinwand ist es vor allem mit Blick auf die Temperaturunterschiede wichtig, regelmäßige Kontrollen wegen lockeren Gesteins durchzuführen. Steigen die Temperaturen, dehnt sich der Fels aus, Kälte, vor allem extreme Temperaturen wie in den vergangenen zwei Winterperioden, lassen ihn schrumpfen. Aufgrund solcher Temperaturschwankungen entstehen feine Risse. Außerdem dringt Wasser in die feinen Spalten und Ritze; gefriert die Feuchtigkeit, entwickelt das entstandene Eis eine regelrechte Sprengkraft. Der Klettergarten "Jakobswand" im Birkenauer Tal ist vorerst gesperrt.


Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 04.04.2011Bild: Archiv


Ermittlungen nach Kletterwand-Unfall

Nach einem tödlichen Kletterunfall in Weinheim ermittelt die Heidelberger Polizei laut dpa wegen fahrlässiger Tötung. Eine 43-jährige Frau war am Samstag an einer Naturkletterwand von einem Felsbrocken erschlagen worden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand habe ein 26-jähriger Kletterer aus dem hessischen Odenwaldkreis den Steinschlag verursacht, das sagte heute ein Polizeisprecher der dpa. Es gebe aber keine Anhaltspunkte dafür, dass er etwas falsch gemacht hat. Der 26-Jährige habe bemerkt, wie sich die Steine unter seinen Füßen lösten und versucht, durch laute Rufe die anderen Kletterer zu warnen - jedoch vergeblich. Auch ein Fehlverhalten der Betreiber oder des Opfers seien bislang nicht erkennbar.


Quelle SWR Baden Württemberg


Tragisch endete am Wochenende ein Kletterausflug in Weinheim:

Dort wurde eine Mutter von Felsbrocken erschlagen, während sie ihre Tochter in der Wand absicherte. Das Unglück geschah am Samstag im Kletterzentrum des Alpenvereins Weinheim. Nun untersucht die Staatsanwaltschaft unter anderem, warum sich aus der Steilwand der Felsen überhaupt löste.


Video Link


Quelle Rhein Neckar Fernsehen


43-jährige Frau verunglückt tödlich an der Kletterwand des Deutschen Alpenvereins

Guten Tag! Weinheim, 02. April 2011. (red/pm) Heute ist es zu einem tragischen Todesfall an einer Kletterwand des Deutschen Alpenvereins in Weinheim gekommen. Eine 43-jährige Mutter sicherte ihre Tochter unterhalb der Kletterwand, als Gesteinsbrocken sich aus der Wand lösten und die Frau trafen. Sie verstarb noch an der Unfallstelle. Der Verein selbst hatte noch vor... weiterlesen.


Kletterunglück: Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung


Steinbrocken fallen aus 30 Metern Höhe


Weinheim. Ein 26-Jähriger hat vermutlich den Steinschlag ausgelöst, der eine 43-Jährige am Samstagnachmittag tötete. Die bisherigen Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass die Dossenheimerin von einem mindestens 50 Zentimeter langen und breiten Gesteinsbrocken auf dem Kopf getroffen wurde. Auch der Helm konnte die Frau nicht schützen. Im Beisein ihrer beiden Kinder und des Mannes erlag die Mutter noch am Unfallort den schweren Verletzungen.


Die Polizei sieht bisher keine Anhaltspunkte dafür, dass der junge Mann, der den Steinschlag auslöste, etwas falsch gemacht haben könnte. Der Freizeitsportler aus dem hessischen Odenwaldkreis habe bemerkt, dass sich die Steine unter seinen Füßen lockerten und versucht, andere Kletterer durch laute Rufe zu warnen, teilte die Polizei gestern mit. „Wir ermitteln in alle Richtungen. Im Raum steht der Verdacht der fahrlässigen Tötung“, sagt Polizeisprecher Harald Kurzer.


Die Experten der Kriminalpolizei sichern weiter Spuren und schauen sich die Strecken im Kletterpark genau an. Die Klettergruppe, zu der der 26-Jährige gehörte, war in etwa 30 Metern Höhe unterwegs, als der folgenschwere Steinschlag ausgelöst wurde. Es seien mindestens zwei Felsbrocken in die Tiefe gestürzt. Ob die aus der Felswand gelösten Stücke direkt nach unten fielen oder ob sie beim Herabfallen ihre Richtung änderten, ist nach Angaben des Polizeisprechers noch nicht ganz klar. „Mindestens der 50 mal 50 mal 20 Zentimeter großer Stein traf die Frau am Kopf“, beschreibt Kurzer das Geschehen. Möglicherweise habe auch noch ein zweiter, 40 mal 20 mal 20 Zentimeter großer Brocken die Dossenheimerin getroffen. Die 43-Jährige stand am Saum der Kletterwand und sicherte mit einem Seil die zehn Jahre alte Tochter über ihr. Nach Angaben des Polizeisprechers war auch ein Arzt unter den Kletterern, der umgehend Erste Hilfe leistete. Doch für die Mutter kam jede Hilfe zu spät.


Der Kletterpark ist in den 1980er-Jahren in einem ehemaligen Steinbruch der Birkenauer Talstraße eingerichtet worden. Porphyr und Granit kennzeichnen das Profil. Die Weinheimer Sektion des Deutschen Alpenvereins nutzt das Gelände vor allem als Trainingsareal für Gebirgskletterer. Blickfang auf dem Gelände ist die bis zu 60 Meter hohe Jakobswand mit 15 verschiedenen Routen. Die Familie hielt sich am seitlichen Rand auf, als das Unglück geschah. Rund 50 Kletterer waren am Sonntag dort. Der Weinheimer Kletterpark bleibt bis auf weiteres geschlossen.


Konsequenzen noch unklar


Beim Alpenverein herrscht Fassungslosigkeit: „Unser Mitgefühl gilt vor allem der Familie“, formuliert der Vorsitzende der Weinheimer Sektion, Peter Zschippig. Die Kletterstrecken waren erst vergangene Woche nach der Winterpause wieder in Betrieb genommen worden. Routinemäßig hatten Mitglieder an drei bis vier Sonntagen zuvor die Wand in Augenschein genommen und lockeres Gestein entfernt. Das sei in „normalem Umfang gewesen“, sagt Zschippig. Neben der Prüfung des Unfallhergangs will der Verein auch intern und mit dem Dachverband in München darüber sprechen, ob und wie der Kletterpark eine Zukunft hat.


Artikel Weinheimer Nachrichten vom 05. April 2011 - miro


Kletterunfall in Weinheim ist ein Alptraum für die Familie

Der Kletterpark ist zur Zeit geschlossenEhemann, Sohn und Tochter mussten mitansehen, wie eine 43-jährige Frau von Geröll erschlagen wurde. Für die Familie war es ein Schock. Ehemann, Sohn und Tochter mussten mitansehen, wie eine 43_Jährige am Samstagnachmittag im Weinheimer Kletterzentrum des Deutschen Alpenvereins (DAV) ums Leben kam. Die Frau hatte, wie gestern berichtet, an der 60 Meter hohen Jakobswand ihre Tochter gesichert, als sich gegen 15.45 Uhr urplötzlich Gestein löste und auf sie fiel. Trotz Schutzhelm und sofortiger Erster Hilfe verstarb die Kletterin kurze Zeit später an der Unfallstelle. Das Gelände im Birkenauer Tal war gestern gesperrt – die Kriminalpolizei sicherte vor Ort Spuren. Nach ihren Ermittlungen löste vermutlich eine vierköpfige Gruppe, die etwa in 30 Metern Höhe in der Wand war, den Steinschlag aus. Mehrere Gesteinsbrocken – einer hatte die Größe 50 mal 50 mal 20 Zentimeter – fielen zu Boden. „Wahrscheinlich nicht in direkter Falllinie“, wie Harald Kurzer auf RNZ Anfrage erläuterte. Gegenstand der Untersuchungen, so der Pressesprecher des Heidelberger Polizeipräsidiums, ist noch, ab die Steine ein oder zweimal durch die Wand abgelenkt wurden. Die Ermittlungen haben bislang auch ergeben, dass ein 26_Jähriger, der auf einer genau festgelegten Route die Jakobswand durchstieg, den Steinschlag ausgelöst hat. Diese Routen werden, so Kurzer, vom Deutschen Alpenverein, dessen Weinheimer Sektion die Anlage seit über 20 Jahren betreibt, regelmäßig überprüft. Das letzte Mal sei dies Ende März der Fall gewesen.


Der Kletterpark mit der Jakobswand im HintergrundOffen ist noch, wo das Opfer genau stand, als sie ihre Tochter, die in zehn Meter Höhe kletterte, sicherte und vom Gestein getroffen wurde. Wie Kurzer erläuterte, tragen die Beamten zurzeit die Fakten zusammen und ermitteln wegen fahrlässiger Tötung. Anzeichen für ein Fehlverhalten des Opfers oder des Betreibers gibt es nicht. Im Moment deutet auch nichts auf einen Fehler des 26 Jährigen hin. Im Gegenteil: „Er hat sich so verhalten wie jeder andere Kletterer“, betonte der Pressesprecher. Fest steht aber: Die Gesteinsbrocken trafen die 43 Jährige am Kopf und fügten ihr tödliche Verletzungen zu. Der Helm, den sie vorschriftsmäßig trug, hielt dem Aufprall nicht stand und zerbrach. Obwohl ein Arzt, der selbst kletterte, der Frau sofort Hilfe leistete und auch der Notarzt binnen Minuten eintraf, starb die Frau Weinheims DAV Sektionsvorsitzen der Peter Zschippig war gestern tief betroffen von dem Unglück – vor allem auch, weil die Familie des Opfers, das Mitglied der Weinheimer Sektion war, den tragischen Unfall miterleben musste. „Das ist besonders schlimm“, rang Zschippig um Worte. Er wies darauf hin, dass die Jakobswand vor Saisonöffnung mehrfach kontrolliert worden ist. Loses Gestein sei „rausgenommen worden.“ Was die Sicherheitsvorschriften angeht, betonte der DAV Funktionär ausdrücklich: „Es besteht generell Helmpflicht.“ Auf der gesamten Anlage müssten „spezielle Kletterhelme“ getragen werden. Allerdings unterstrich Zschippig auch: Ab einer bestimmten Fallhöhe und Größe der Gesteinsbrocken würde selbst der beste Helm keinen ausreichenden Schutz bieten.


Artikel Rhein Neckar Zeitung vom 05.04.2011 von Lutz Emgert / Foto Dorn