Ausstellungseröffnung - 150 Jahre Brandschutz in WeinheimAls im siebten Jahrhundert ein fränkischer Stammesfürst namens Wino sein Volk an den Zusammenfluss von zwei Odenwaldflüsschen führte, wo er später sein erstes eigenes Dorf „Winnenheim“ gründen sollte, da war das Wasser der Garant für Leben und Sicherheit.

Nicht nur weil es klar und trinkbar war, weil es Fische als Beute und Nahrung führte, sondern auch weil das Wasser eine natürliche Schutzvorrichtung war. Falls die Hütten der kleinen Siedlung Feuer fangen sollten, waren sie schnell zu löschen. Jedenfalls: Aus dieser frühesten Weinheimer Geschichte ist schon überliefert, dass jeder Mann im Dorf eine Feuerwehrspritze haben musste. So wird es in der Festschrift der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim stehen, die in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen feiert. Feuerwehrkommandant und Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht kennt die Geschichte des Brandschutzes in seiner Heimatstadt. Und wer sie kennenlernen will, sollte die aktuelle Ausstellung nicht verpassen, die am Freitag in der Weinheim Galerie eröffnet worden ist. Bis zum Samstag, 12. Mai, sind in der Mall und auf der Parkgaragenebene interessante Exponate aus 150 Jahre Brandschutz in Weinheim ausgestellt. Alte Spritzen, Helme, Schläuche, Atemschutzmasken, sogar ein Feuerwehr-Oldtimer aus den 50er Jahren wurde angekarrt – sehenswert.

Dass in Weinheim aber schon gelöscht wurde, bevor es die organisierte Freiwillige Feuerwehr gab, betonte Albrecht bei der Eröffnung der Schau und verwies auf alte Quellen wie auf jene aus dem frühen „Winnenheim“. Mehr noch: Aus dem Jahr 1617 sei überliefert, dass wegen Brandgefahr die Strohdächer in der Stadt verboten wurden. Ein Jahr später bekam Weinheim seine erste Feuerlöschordnung, erst 1776 die erste fahrbare Feuerwehrspritze. Der Nachtwächter schlug zu dieser Zeit den Alarm. Aus 1862 datiert ein Ratsbeschluss zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr – und das war das Geburtsdatum vor 150 Jahren. „Weinheim ist eine Stadt, in der sich die Menschen – nachweislich – wohl und sicher fühlen. Dass dies so ist, ist auch ein Verdienst unserer Freiwilligen Feuerwehr mit all ihren Abteilungen und Einheiten“, bescheinigte Stadtrat und OB-Stellvertreter Wolfgang Metzeltin, der die Gelegenheit nutzte, um zum Jubiläum zu gratulieren und sich im Namen der Bevölkerung zu bedanken.

Denn: „Der ehrenamtliche Dienst am Nächsten, nicht selten unter eigener Gefährdung, ist in unserer Stadt von unermesslichem Wert.“ Metzeltin betonte, im Aufbau der Weinheimer Feuerwehr stimme alles: Die ehrenamtliche Führung auf professionellem Niveau, die Einstellung und die Einsatzbereitschaft. Es freue ihn, dass es die Kommune – gerade in den letzten zwei Jahren – geschafft habe, trotz einer nach wie vor schwierigen kommunalen Finanzlage, die Wehr für ihre schwierigen Einsätze angemessen auszustatten. Metzeltin: „Wohlgemerkt, ein neues Feuerwehrhaus oder auch ein neuer Einsatzwagen werden nicht zum Privatvergnügen oder gar Spaß der Feuerwehrleute angeschafft. Es ist das Handwerkszeug, das gebraucht wird, um Schaden von Leib und Leben der Weinheimer Bürger abzuwenden.“


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