Am Samstagmittag kurz nach 14 Uhr wurde die Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt zu einem Brandmeldealarm ins Tagesförderzentrum in die Mierendorffstraße gerufen. Das Tagesförderzentrum hat die Förderung und Betreuung von sehr schwer und mehrfach behinderten Menschen zur Aufgabe.

Diese Menschen können in der Regel nicht dauerhaft am Produktionsgeschehen der Werkstatt teilnehmen. Durch sinnvolle Tätigkeiten und Maßnahmen in der Tagesgestaltung wird die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft ermöglicht. Als das erste Löschfahrzeug eintrifft, stellt der Einsatzleiter fest, dass das Erdgeschoss bereits vollständig verraucht ist. Außerdem erkennt er bei seiner Erkundung, dass sich ein Teil der Beschäftigten des Tagesförderzentrums ins Freie auf eine Terrasse retten konnten und andere noch im Obergeschoss auf Hilfe warten. Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Einsatzszenario um eine Übung, die ihren Schwerpunkt auf die schnelle und sichere Evakuierung von Menschen mit Behinderung legte. Um die Übung so realistisch wie möglich und den normalen Tagesablauf darzustellen waren neben den Beschäftigten auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr als Übungsopfer eingesetzt. Für die Feuerwehr sind solche Übungen wichtig um sich im Einsatzfall auf besondere Gegebenheiten wie zum Beispiel die Rettung von Rollstuhlfahrern einzustellen. Aber auch für die Beschäftigten des Tagesförderzentrums war die Übung eine wichtige Erfahrung. So werden nämlich Ängste abgebaut, denn wenn im Einsatzfall der Feuerwehrmann mit seinem Atemschutzgerät und der Maske auf einen zukommt, so sieht das doch recht furchteinflößend aus. Nach circa einer Stunde konnte Einsatzleiter Ralf Mittelbach die Übung beenden, da das Feuer gelöscht und alle Beschäftigten gerettet worden waren. Abteilungskommandant Patrick Müller bedankte sich beim Abteilungsleiter des Tagesförderzentrum Josef Achstetter, der die Übung ermöglichte sowie bei den Zugführern Klaus Neitzel und Marco Schneider, die gemeinsam mit Richard Maier die Übung im Vorfeld ausarbeiteten. Im Anschluss dankte Josef Achstetter den Frauen und Männern der Feuerwehr, die bewiesen haben dass auf Sie in jeder Situation Verlass ist, mit einer Einladung zu Kaffee und Kuchen. Er wünschte sich, dass Sankt Florian seine Einrichtung auch in Zukunft vor einem Feuer verschont.