„Tausend Lichter“ waren eigentlich Tausende3500 Lampions und Windlichter tauchten den Schlosspark am Samstag in romantische Farben

Weinheim. (keke) Der Schlosspark hatte einmal mehr sein Leuchtgewand übergestreift. In Rot, Orange, Gelb und Blau, mal in runder Form hängend, mal länglich stehend die Wege markierend, als künstliche Lichterbäume im Schlossteich leuchtend oder auf der Schlossparkwiese flackernde Blütenmotive zaubernd: „Die Nacht der tausend Lichter“ zog am Kerwesamstag noch einmal die doppelte Anzahl an Menschen in den Park. Und auch das Illuminations-Motto zeigte sich leicht untertrieben. Am Ende waren es mehr als 3500 Lampions, Kerzen und Windlichter, die den Park mit ihren Lichterspielen in ein romantisches Ambiente tauchten.

Erstmals hatte die Jugendfeuerwehr Weinheim die Gestaltung dieses Kerwe-Spektakels übernommen. Soviel vorweg: Die Truppe um Stadtjugendwart Markus Schäfer löste ihre Aufgabe hervorragend. Fast vier Stunden lang waren die Jugendlichen bereits ab dem frühen Nachmittag damit beschäftigt gewesen, die Illumination vorzubereiten und die Lampions fachgerecht zu platzieren. Dass man dabei auch Lehrgeld zahlen musste, weil beim Anzünden anstelle der Kerzen die Lampions Feuer fingen und sich blitzschnell in Rauch und Asche auflösten, tat der Stimmung unter den Besuchern keinen Abbruch.

Feuerwehrmann im Wasser

„Ein bisschen Schwund ist immer“, nahmen auch die Floriansjünger Lukas Gärtner, Hannes Hartmann, Daniel Paradiso und Julian Maas die flammenden Missgeschicke locker: „Wir haben noch stille Reserven.“ Wie schnell aus einem Feuerwehrmann ein Wassermann werden kann, stellte Lukas Gärtner unter Beweis. Mit Bunsenbrenner und Zündstab in der Hand und bis über die Knie im Wasser watend, sorgte er dafür, dass sich die Lichter auch in den Wellen des Schlossteichs widerspiegeln konnten.

Bis zum Einbruch der Dämmerung hatte der Fanfarenzug Waibstadt gut zwei Stunden lang die mit Decken, Klappstühlen und Picknickkörben gekommenen Wiesenbesucher in Stimmung gebracht. Ein dazu passendes musikalisches „Summertime“ untermalte mit ihren Kindern Federball spielende Papas und Mamas. Während an anderer Stelle romantisch veranlagte Romeos für ihre Julias im Schein der Lampions bereits die Prosecco-Korken knallen ließen. Als die fast 70 Mann stark aufspielenden Waibstadter mit hereinbrechender Dunkelheit ihre Instrumente wieder einpackten,wehte der Abend wind von der Schlossterrasse her feurige Flamenco-Klänge durch die laue Sommernacht herüber. Roberto Moreno sorgte vor Hutters Schlossparkrestaurant für mediterranes Flair.

Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung vom 12.08.2013