TunnelblickBenjamin May und Martin Michael hatten gestern viel zu tun. Wie funktioniert im Notfall die Lüftungsanlage im Saukopftunnel? Warum zieht der Rauch nicht in den Fluchtstollen? Die beiden Mitarbeiter des Regierungspräsdiums Karlsruhe fanden die jeweils passende Antwort und sorgten so dafür, dass viele Besucher zufrieden nach Hause gingen.

Was los ist, wenn ein schwerer Unfall in dem Tunnel passiert, das wurde gestern vor exakt drei Monaten im Zuge eines Brandversuchs getestet und diese aufwändige Übung prägte gestern auch den Informationstag. Ob es nun Filmvorführungen waren oder auch das persönliche Gespräch - meist ging es um das richtige Verhalten im Notfall. Wird beispielsweise die Verbindungstür vom Tunnel zu dem Rettungsstollen aufgemacht, gelangt man zunächst in eine Art Luftschleuse. Dort herrscht Überdruck, damit der Rauch draußen bleibt. Das bedeutet wiederum, dass die Tür nicht so leicht aufgeht: "Sie müssen die Tür mit einem Kraftaufwand von gut 10 bis 15 Kilogramm aufdrücken", erklärte May.


Andere wollten wissen, warum an manchen Stellen in dem Rettungsstollen Wasser zu sehen ist. Dieses wird vom Berg durch die Armierung und den Spritzbeton durchgedrückt, ist aber nicht gefährlich, sondern ganz natürlich; schließlich ist der Berg weiterhin in Bewegung. Alle drei Monate werden die 2715 Meter lange Hauptröhre und nun auch der parallel verlaufende Rettungsstollen gründlich überprüft, gewartet und repariert, von alldem bekommen die rund 20 000 Fahrer, die täglich durch den Saukopftunnel rollen, aber nichts mit. Sie wiederum sind ständig zu sehen, denn jeder Meter des Tunnels ist via Kamera überwacht, Computerprogramme und eine ausgefeilte Netzwerktechnik sichern alles ab.


Interessierte BesucherZudem ist das komplette Tunnelsystem jede Sekunde mit der Rettungsleitstelle und dem Führungszentrum der Polizei vernetzt. Wie wichtig der Tunnel als Verbindung zwischen Odenwald und Metropolregion ist, machten gestern die offiziellen Redner deutlich, unter anderem Weinheims OB Heiner Bernhard und Birkenaus Bürgermeister Helmut Morr. Beide sprachen sich für einen Ausbau der B38a aus, denn der Tunnel habe das Verkehrsproblem nicht gelöst, sondern nur verlagert. sf


Artikel Weinheimer Nachrichten vom: 25.02.2013

Bildergalerie Manuel Pflästerer