Einsatzstatistik der letzten JahreAuch 2011 hatte die Feuerwehr Weinheim wieder einiges zu tun. Aber nicht nur der normale Einsatzdienst beschäftigte die Wehr. Der erste Bürgermeister Dr. Torsten Fetzner, Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht mit seinen Stellvertretern Wolfgang Eberle und Volker Jägers standen Rede und Antwort beim traditionellen Pressegespräch. Hier die Pressemeldungen im Überblick:

Die Statistik in Zahlen finden Sie hier.

 

Mehr Brände und viel Arbeit für Seelsorger

Feuerwehr: Weinheims ehrenamtliche Helfer werden zu 769 Einsätzen gerufen / Über 10 000 Einsatzstunden für die Mitmenschen geleistet. Die psychosoziale Notfallversorgung durch sechs Feuerwehrseelsorger ist in Weinheim kreisweit führend. Auch die Kinderfeuerwehr Sulzbach, in der Sechs- bis Zehnjährige herangeführt werden, ist beispielhaft. Weinheims Freiwillige Feuerwehr steht gut da. Die Einsatzzahlen sind im vergangenen Jahr von 957 im Jahr 2010 auf 769 gefallen. „Wir blieben diesmal von größeren Stürmen und Unwettern verschont“, nannte Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht bei der Bilanzkonferenz den Grund. Zugleich aber registrierte er zusammen mit Feuerwehr-Pressereferent Ralf Mittelbach einen Anstieg der Löscheinsätze. Ihre Zahl nahm von 99 im Jahr 2010 auf 141 zu. Darunter waren auch schwerere Vorkommnisse wie etwa ein Küchenbrand in der Händelstraße.


Gesundheit riskieren


Mehr Brände im Jahr 2011Feuerwehrleute riskieren in solchen Fällen auch die Gesundheit, wie zwei Verletzte zeigten. Zwölf Mal wurden Feuerwehrangehörige mit Toten konfrontiert, wenn sie Türen zu verschlossenen Wohnungen öffneten, zu schweren Verkehrsunfällen oder Suizid-Vorkommnissen gerufen wurden. Dann sind die Feuerwehrseelsorger bei der Betreuung von Angehörigen gefordert. In anderen Situationen überbrücken die 25 Feuerwehr-Sanitäter die Lücke zwischen ihrer Ankunft an einem Unfallort und dem Eintreffen des Notarztes. Das kann bei einem Herzstillstand entscheidend sein. 54 solcher Notfalleinsätze wurden im vergangenen Jahr registriert. Insgesamt leistete die Freiwillige Feuerwehr Weinheim für ihre Mitmenschen 10 472 ehrenamtliche Einsatzstunden. Bei 13 Einsätzen retteten sie Tiere, unter anderem einen Hund, der unter einen Baucontainer geraten war. Stabil blieb mit 352 Feuerwehrleuten die Zahl der Aktiven. Die Jugendfeuerwehr nahm von 111 auf 123 Mitglieder zu. 58 Frauen sind unter den 352 Aktiven. Das Durchschnittsalter im Bereich der Aktiven liegt bei 39,4 Jahren. Wichtig ist der Feuerwehr die Zusammenarbeit mit anderen Wehren und Hilfsorganisationen wie dem DRK, den Maltesern oder dem THW in der gesamten Region. Dazu trägt einerseits der Blaulicht-Stammtisch bei und ein gemeinsamer Auftritt vom 28. April bis 8. Mai in Halle 25 und auf dem Freigelände des Mannheimer Maimarkts. Die Stadt weiß, dass sie bei zwei Feuerwehr-Fahrzeugen vergangenes Jahr gut investiert hat, zumal sich die Wehr nach günstigen Konditionen umschaute. Dieses Jahr soll die Abteilung Oberflockenbach ein Löschgruppenfahrzeug erhalten.


Quelle Weinheimer Nachrichten von Jürgen Drawitsch


Über 10 000 Stunden für die Sicherheit

Weinheimer Feuerwehr musste im Jahr 2011 außergewöhnlich viele Brände löschen – Keine Nachwuchssorgen

Ein Dachstuhl brannte 2011 in der GabelsbergerstraßeAuf der pfiffigen Internetseite der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim läuft ein Ticker, eine Art Kostenuhr. Dort gibt der Webmaster jeweils die geleistete Stundenzahl der Weinheimer Feuerwehrleute bei Einsätzen und Sicherheitswachen ein und multipliziert sie mit einem bescheidenen Stundenlohn. Am Ende des Jahres erfährt dann jeder, was die ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleute der Stadt und letztlich ihren Bürgerinnen und Bürgern gespart hat, und was die Sicherheit ohne das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr kosten würde. Im letzten Jahr waren das fast 200 0000 Euro. „Das ist nur symbolisch, denn wir leisten unsere Arbeit gerne und aus Überzeugung“, erklärte jetzt Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht bei der Jahresbilanz-Pressekonferenz der Feuerwehr, „aber sollte dies immer bedenken“. Sage und schreibe fast 10 500 Stunden haben die Weinheimer Feuerwehren in der Stadt und den Ortsteilen im Jahr 2011 für die Sicherheit der Bürger geleistet – davon rund 8700 Einsatzstunden und rund 1800 Stunden bei Sicherheitswachen. Das erläuterte Albrecht jetzt mit seinen beiden Stellvertretern Volker Jäger und Wolfgang Eberle im Beisein von Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Torsten Fetzner. Mit insgesamt 769 Einsätzen war die Gesamtzahl zwar etwas rückläufig, ins Auge fällt aber die große Zahl an Bränden. 141 Mal musste die Wehr ausrücken, um zu löschen. Am häufigsten fuhren die feuerroten Fahrzeuge zu Technischen Hilfeleistungen (bei Sturm, Hochwasser, Verkehrsunfällen und so weiter), nämlich 218 Mal. Es gab aber unter anderem auch 54 Notfalleinsätze durch Helfer vor Ort – das ist eine Art Spezialeinheit der Weinheimer Feuerwehr: Als Feuerwehr-Sanitäter ausgebildete Blauröcke leisten bei einem gesundheitlichen Notfall Erste Hilfe und überbrücken dabei die oft lebenswichtigen Minuten bis zum Eintreffen des Rettungswagens. Dazu kommen Maßnahmen des so genannten vorbeugenden Brandschutzes, zum Beispiel Stellungnahmen zu Bauanträgen von Gewerbebauten und rund 150 Beratungen von Bauherren und Architekten – auch diese Aufgabe nimmt die Feuerwehr wahr. Insgesamt wurden bei Einsätzen 45 Personen gerettet, 33 hiervon kamen mit Verletzungen davon. Aber immer wieder hat die Feuerwehr auch mit tragischen Todesfällen zu tun, zwölf Mal kam dies im letzten Jahr vor. Welch ein Glück bei dieser Fülle von Tätigkeiten, dass die Weinheimer Feuerwehr – ganz im Gegensatz zum bundesweiten Trend – keine Personalprobleme hat. Die Zahl der Aktiven erhöhte sich im Jahr 2011 sogar noch einmal leicht auf jetzt 352 Mitglieder, davon sind 58 Feuerwehrangehörige weiblich. Das Erfolgsrezept ist die engagierte Jugendarbeit; die Zahl der Mitglieder in der Jugendfeuerwehr ist von 111 jetzt sogar auf 123 gestiegen – ein echter Talentschuppen. Dass die Weinheimer Feuerwehr im Verbund mit anderen Wehren in der Metropolregion Rhein-Neckar eine feste Bank ist, brauchte Reinhold Albrecht nicht extra zu betonen. Die Weinheimer sind zum Beispiel vorne dabei, wenn sich die Sicherheitseinrichtungen der Region beim Mannheimer Maimarkt (Halle 25) unter dem Motto „Schulterschluss“ gemeinsam präsentieren. Das ist aber beileibe nicht die einzige Aktion, die man in diesem Jahr vor hat. Denn in 2012 feiert die Freiwillige Feuerwehr Weinheim ihr 150-jähriges Bestehen mit einer Reihe von Jubiläumsfeierlichkeiten, unter anderem mit einem Festbankett im Mai und einem Brandschutztag im September.


Quelle Pressestelle der Stadt Weinheim von Roland Kern


Die Zahl der Brände nahm deutlich zu

Freiwillige Feuerwehr rückte im vergangenen Jahr 769 Mal aus – Weniger Einsätze als in den Vorjahren

Im Juni brannte es in der HändelstraßeDie Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr waren 2011 deutlich weniger gefordert als in den Vorjahren. 769 Mal rückten die Floriansjünger im Stadtgebiet aus. Ein Rückgang von 188 Einsätzen, den Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht gestern nachvollziehbar erklären konnte: „Die klassischen Unwettereinsätze haben gefehlt.“ Kurios, dass das vergangene Jahr ausgerechnet mit einem Unwettereinsatz begann. Als die Weschnitz im Januar 2011 nach tagelangen Regenfällen über die Ufer zu treten drohte, war die Feuerwehr – vor allem beim Sandsäcke schleppen – gefordert. Gut zu tun hatten die Aktiven auch im Juni bei einem Küchenbrand in der Händelstraße. Apropos Brände: Die hielten Albrecht und seine Kameraden 2011 wieder mehr in Atem. Immerhin 141 Mal mussten die Floriansjünger ein Feuer löschen. Eine deutliche Steigerung zum Vorjahr, in der die Statistiker „nur“ 99 Brände registrierten. Die 351 Aktiven rücktenauch111Mal umsonst aus. Obwohl die Zahl der Fehlalarme (2010:130) rückläufig war, meinte Albrecht: „Jeder Fehlalarm ist ein Einsatz zu viel für die Feuerwehr.“ Nachdenklich stimmte ihn auch die Zahl der Toten (12) und Verletzten (33). Im vergangenen Jahr mussten sich die Einsatzkräfte auch um zwei verletzte Kameraden kümmern. „Unsere Arbeit ist gefährlich“, betonte der Stadtbrandmeister. Stichwort Personal: 616 Angehörige zählte die Weinheimer Feuerwehr. Besonders stolz war Albrecht auf die allerkleinsten Floriansjünger. Der Sulzbacher Kinderfeuerwehr gehören immerhin 23 Mädchen und Jungen an. Und auch die Tatsache, dass 58 Frauen bei der Feuerwehr ehrenamtlich Dienst tun, registrierte Albrecht zufrieden. Was die Ausrüstung und die finanzielle Ausstattung angeht, hielt Weinheims oberster Feuerwehrmann fest:„ Wir können uns nicht beklagen.“ Eine Aussage, die gestern auch Erster Bürgermeister und Feuerwehrdezernent Dr. Torsten Fetzner zufrieden zur Kenntnis nahm. Gleichwohl unterstrich Albrecht, dass die Feuerwehr bei Fahrzeugbeschaffungen „neue Wege“ gehen muss. Mit anderen Worten: Um Geld zu sparen, wurden 2011 keine brandneuen Fahrzeuge, sondern ein Vorführwagen als Einsatzleitfahrzeug und ein gebrauchter Mannschaft-Transport-Wagen angeschafft. Und auch das Löschgruppenfahrzeug, das die Oberflockenbacher Wehr in diesem Jahr erhält, ist nicht ganz neu, blickte der Stadtbrandmeister voraus. Apropos Ausblick: 2012 hat die Feuerwehr Grund zu feiern. Vor allem die Innenstadtabteilung, die auf ihr 150-jähriges Bestehen zurückblickt. Groß gefeiert wird am Wochenende 11. bis 13. Mai – unter anderem mit einem Festbankett in der Stadthalle und einem Tag der offenen Tür. Albrecht nahm auch ein anderes großes Fest ins Visier: die Altstadtkerwe im August. „Wir werden ein komplett neues Sicherheitskonzept erarbeiten“, kündigte der Feuerwehrchef an. Das sei notwendig. Im vergangenen Jahr sei angesichts der Menschenmassen auf dem Marktplatz „an ein oder zwei Tagen die Sicherheit nicht mehr händelbar“ gewesen. So viel steht schon fest: Die Zahl der Sicherheitskräfte muss deutlich erhöht werden, Albrecht sprach von einer Verdoppelung des Wachdienstes.

 

 

Einsatzstatistik 2011

  • Einsätze gesamt: 769 (2010: 957);
  • Brände: 141 (99);
  • Technische Hilfeleistungen: 218;
  • Tierrettung: 13;
  • Fehlalarme: 111 (130);
  • Notfalleinsätze: 54;
  • Sicherheitswachen: 133
  • Einsatzstunden: 10 472;
  • Gerettete Personen: 45, davon 33 Verletzte;
  • Tote: 12;
  • Aktive: 352 (351);
  • Jugendfeuerwehr: 123 (111);
  • Altersmannschaft: 141 (152)
  • weiblicheFeuerwehrangehörige:58;
  • Durchschnittsalter: 43,7 Jahre (gesamt, 39,4 Jahre (Aktive).

 

Quelle Rhein Neckar Zeitung von Lutz Engert