Im deutschen Rettungswesen ist die Notfallseelsorge eine noch junge Einrichtung. Nachdem 1989 die ersten Ansätze zur Gründung von Notfallseelsorge-Teams zu erkennen waren, kam es 1990 zur Gründung ein Im deutschen Rettungswesen ist die Notfallseelsorge eine noch junge Einrichtung. Nachdem 1989 die ersten Ansätze zur Gründung von Notfallseelsorge-Teams zu erkennen waren, kam es 1990 zur Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Seelsorge in Feuerwehr und Rettungsdienst. Dabei unterscheidet sich die Notfallseelsorge von Region zu Region in ihrer Organisation und Gliederung. Im Rhein-Neckar-Kreis wurde sie der Feuerwehr angegliedert, wie Wolf-Dieter Wöffler-Flüchter bei einem Vortragsabend der Kolpingsfamilie Weinheim berichtete, zu dem Vorsitzender Gerhard Knapp viele interessierte Zuhörer begrüßen konnte. Anliegen der Kolpingsfamilie sei es, ihre Mitglieder von kompetenter Seite über die Notfallseelsorge zu informieren. Im Rhein-Neckar-Kreis seien 30 ehrenamtliche Notfallseelsorger tätig, drei davon in der Teilregion Weinheim: Der Weinheimer Pastoralreferent Wolf-Dieter Wölffer-Flüchter, die evangelische Pfarrerin der Weinheimer Lukas-Gemeinde, Birgit Risch, sowie der katholische Diakon Tomas Knapp (Sulzbach/Heddesheim). Sowohl Wöffler-Flüchter als auch Knapp sind auch aktive Feuerwehrmänner. Im Mittelpunkt des Vortrags stand die Darstellung der Aufgaben bei der Notfallseelsorge. Hier geht es um die Betreuung von Angehörigen der Unfallopfer, um die Überbringung von Todesnachrichten sowie um die Sorge für die Einsatzkräfte. Die Notfallseelsorger helfen damit auch der Polizei und den Ärzten, wenn sie die Angehörigen der Unfallopfer betreuen, damit die Rettungskräfte ihre Arbeit verrichten können. Spezielle Vorbereitung / Die Notfallseelsorger werden in speziellen Lehrgängen auf ihren Einsatz vorbereitet und entsprechend geschult, berichtete der Referent. Dabei würden die Teilnehmer Mechanismen lernen, um mit dem Erlebten umzugehen. Notfallseelsorge sei Erste Hilfe für die Seele, hat Pfarrerin Birgit Risch diese Arbeit einmal beschrieben. Man könne mitfühlen bis zur Grenze der eigenen Aktivität. Man dürfe die Trauer der anderen aber nicht zur eigenen Trauer werden lassen, beschrieb es Wöffler-Flüchter. Doch in manchen Fällen stoße man auch mit der eigenen Theologie an Grenzen. Wichtig sei es, den Betroffenen zuzuhören. Dabei könne schon viel an Stress abgebaut werden. Besonders schwer sei diese Zuwendung, wenn bei einer betroffenen Familie auch mehrere Kinder betreut werden müssen. Wenn nötig, würden die Betroffenen zu einer psychologischen Nachbetreuung weitervermittelt. Die drei Notfallseelsorger in und um Weinheim sind nicht nur für die Feuerwehr zuständig, sondern stehen auch andern Rettungsdiensten zur Verfügung wenn sie gebraucht werden. Der Referent wies auch darauf hin, dass man für diesen Dienst eine feste persönliche Grundlage haben muss. Als Beispiele nannte er den Glauben, die Familie und das persönliche Umfeld. Manche Notfallseelsorger hätten diesen seelischen Druck nicht ertragen und mussten passen. Die 30 Ehrenamtlichen dieses Teams im Rhein-Neckar-Kreis waren im vergangenen Jahr bei 130 schweren Notfällen im Einsatz. h.t. Quelle Weinheimer Nachrichten vom 29.07.2008