Leitstelle LadenburgAn diesen Arbeitsplätzen der Integrierten Leitstelle Rhein-Neckar in der Ladenburger Trajanstraße werden seit 2006 rund um die Uhr Notrufe und Einsätze koordiniert. Ein Gutachten stellt den Standort jetzt auf den Prüfstand. Sicherheit: Ärger über Standortgutachten zur Integrierten Leitstelle für die Region / Regierungspräsidentin Nicolette Kressl kommt nach Ladenburg.  

Rhein-Neckar. Wo ist der richtige Standort für eine Leitstelle, die alle eingehenden Notrufe in der Region koordiniert? Diese Frage wird derzeit heiß diskutiert. Zum Hintergrund: Die gerade umgebaute Integrierte Leitstelle Rhein-Neckar, seit 2006 in Ladenburg ansässig, wird getragen vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), genauer: den Kreisverbänden Mannheim und Rhein-Neckar/Heidelberg sowie dem Rhein-Neckar-Kreis (Freiwillige Feuerwehr). Dies stellt in der öffentlichen Wahrnehmung eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der Notfallrettung, des Krankentransportes und aller feuerwehrtechnischen Belange sicher.

 

Dennoch ist nun eine offenbar schwelende Meinungsverschiedenheit darüber voll entbrannt, wo sich der strategisch und wirtschaftlich günstigste Standort für eine solche zentrale Einrichtung befindet. Dies soll jetzt durch ein Gutachten geprüft werden. „Wir haben keine Karten in diesem Spiel“, antwortete Ladenburgs Bürgermeister Rainer Ziegler auf eine entsprechende Anfrage von Stadtrat Martin Schmollinger (Grüne Liste) während der jüngsten Sitzung des Ladenburger Gemeinderats. „Heidelberg und Mannheim sind der Meinung, dass Ladenburg der falsche Standort ist. Nur deshalb wird diese Untersuchung angestrebt“, redete Stadt- und Kreisrat Dr. Rainer Beedgen (CDU) Klartext. Dabei, so Beedgen, gebe es „keinen vernünftigen Grund, warum es nicht in Ladenburg sein sollte“. Allerdings stehe das Ergebnis seiner Meinung nach jetzt schon fest. Daraufhin sagte Ziegler: „Ladenburg funktioniert gut. Das Gutachten wird es objektiv prüfen.“ Ob dieser drohende Streit auch beim Besuch der neuen Regierungspräsidentin Thema sein wird? Jedenfalls teilte Ziegler mit, dass sich am 22. Februar Nicolette Kressl in der Römerstadt vorstellen wird. Das Regierungspräsidium Karlsruhe steht im Verwaltungsaufbau des Landes Baden-Württemberg zwischen Landesregierung und Ministerien einerseits sowie den Landrats- und Bürgermeisterämtern andererseits. Außerdem ließ Ziegler die Räte wissen, dass der Bewilligungszeitraum für das Sanierungsgebiet Stadteingänge bis 30. Juni 2013 verlängert worden sei. Das entspanne die Situation bei der Abwicklung des Um- und Ausbaus von „Kiste“ und „Pflastermühle“ zu einem soziokulturellen Zentrum etwas. So werde man die Fördermittel wohl doch noch voll in Anspruch nehmen können. Die Ratsfraktion der Grünen Liste hat schon mehrfach den Zeitdruck kritisiert, unter dem das „an sich löbliche Vorhaben“ durchgepaukt werden muss, obwohl die zugrunde liegenden Probleme schon längst bekannt waren.


Quelle Weinheimer Nachrichten vom 27.12.2012 pj/- Archivbild: Schwetasch