(chr) Gestern Morgen im Werner-Heisenberg-Gymnasium: die 873 Schüler brüten über Mathematikaufgaben, nehmen den Kampf mit der deutschen Grammatik auf oder treten im Physikunterricht in Daniel Düsentri "(chr) Gestern Morgen im Werner-Heisenberg-Gymnasium: die 873 Schüler brüten über Mathematikaufgaben, nehmen den Kampf mit der deutschen Grammatik auf oder treten im Physikunterricht in Daniel Düsentriebs Fußstapfen, als plötzlich der Feueralarm durch die Lautsprecheranlage der Schule schmettert - innerhalb von zwei Minuten ist das gesamte Gebäude wie leergefegt. Lehrer wie Schüler versammeln sich auf dem Pausenhof und werden nach kurzer Zeit Zeuge, wie die Feuerwehr mit sieben Mann in zwei Einsatzfahrzeugen anrückt und schließlich grünes Licht erteilt: ""Fehlalarm"". Für Schüler und Lehrer des Weinheimer Gymnasiums jedoch nichts Ungewöhnliches. Schon etliche Male ließ die Brandmeldeanlage der Schule die Feuerwehr umsonst vorfahren. Einmal handelte es sich bei dem Übeltäter, der den Alarm verursachte, um eine kleine Maus, die Staub auf dem Kellerfußboden aufgewirbelt hatte. Auch ein Insekt, das in die Anlage gekrabbelt war, führte diese in der Vergangenheit bereits an der Nase herum, wie sich Hausmeister Kurt Löhmann erinnert. Auslöser gestern war ein Experiment im Chemieunterricht der 6. Klassen gewesen: beim Hantieren mit flüssigem Wachs erhitze sich dieses, so dass es wahrscheinlich zu übermäßiger Rauchentwicklung kam. ""Wir sind natürlich froh"", betont der stellvertretende Schulleiter Hermann Volk, ""dass jedes Mal nichts passiert ist."" Dennoch störe der Fehlalarm den Unterricht. Zudem muss das Gymnasium jeden der Feuerwehreinsätze aus eigenem Etat bezahlen: Kosten, die sich jeweils auf rund 600 Euro belaufen. ""Wir haben einen extra Haushaltsposten, der für derartige Einsätze reserviert ist - der geht jedes Jahr komplett drauf"", so Volk. Statistisch gesehen, beruhigt Stadtbrandmeister Reinhold Albrecht jedoch, seien drei bis fünf Fehlalarme pro Objekt und Jahr normal. Ärgerlich war er trotzdem, der gestrige Fehlalarm. Auch wenn dem einen oder anderen das spontane Sonnenbad auf dem Pausenhof wohl recht gelegen kam, sind vor allem die 13er der Schule die Leidtragenden. Diese saßen gerade über einer Klausur, als sie das schrille Signal dazu aufforderte, das Klassenzimmer fluchtartig zu verlassen. ""Der Kollege darf die Arbeit nun noch mal aufsetzen"", bedauert Volk."